SFMForum Modellbauwettbewerbe und Gruppenprojekte > Phoxim Konvoi - neue Begleitschiffe
Doc's Tanker
The Doctor:
So, jetzt wird der Baubericht hoffentlich zügig abgeschlossen. Was ist weiter passiert?
Das Panelling ist abgeschlossen. Es gibt zwar noch Unsauberkeiten, aber von denen wird man nach dem Weathering kaum noch was merken.
Den Soyuzbausätzen lagen Decalbögen bei, denen ich die gelben Streifen entnommen habe, die jetzt seitlich das Modell zieren. Ich wollte noch so eine Art Marking, das die Sektoren der Rümpfe optisch zusammenhält und gedacht sind die Dinger als eine Art Einflughilfe, falls die Sensoren mal ausgefallen sind und man manuell auf Sicht in den Hangar muss. So kann man sein Schiff leichter frühzeitig auf die Ebene der Hangartore ausrichten.
Leider waren die Decals sehr widerspenstig. Eins war so brüchig, dass es sich nur in Krümeln vom Träger schieben ließ und die anderen waren trotz Decalsofter etc. zumindest sehr empfindlich. Die Haftung war ebenfalls mau, sodass sich Teile beim (äußerst vorsichtigen) Aufbringen des Klarlacks, der sie eigentlich bei den weiteren Bemalungsprozessen schützen sollte, ablösten und - diesmal mit dem Klarlack als Kleber - wieder drangefummelt werden, bzw. Teilweise durch Reststücke ersetzt werden mussten. Boah, was'n Spaß!
:cussing:
Na ja, abkleben und lackieren als über die ganze Länge gleich breiter Sreifen wäre bei der Rumpfform extrem schwierig bis unmöglich geworden.
Nach einem Tag Wartezeit, damit der Klarlack auch schön durchtrocknet, habe ich dann mit dem Weathering begonnen. Dunkelgrauer Wash auf Acryl-Wasserbasis, antrocknen lassen, dann mit einem Waschbenzingetränkten aber nicht zu feuchten weichen Lappen (Watte geht auch) drüberrubbeln und den größten Teil des Washes wieder abtagen, sodass ein leichter Filter bleibt und die Vertiefungen etwas stärker betont werden. Ja und dabei hab ich es dann bemerkt...
Was, lest Ihr weiter unten, hier erstmal die Fotos.
Das Modell hat sich im Bereich der mit Mattlack behandelten Oberfläche irgenwie komisch angefasst, nicht wirklich pappig, aber auch nicht ganz koscher. Ich mach es kurz: Obwohl ich extra den Mattlack von Humbrol genommen habe, der sich mit den Farben aus demselben Haus eigentlich vertragen sollte, ist die Lackschicht nicht richtig durchgetrocknet und pappte eben doch. Dazu zog sie jeden Staubpartikel aus ganzen Raum geradezu magisch an und sah fast aus, als wolle sie zum Teppichboden mutieren. Vorsichtiges Entfernen der Flusen mit Waschbenzin und Lappen brachte nur temporär Besserung. :-\
Ein paar Tage gewartet, damit der blöde Lack aushärtet und die Deadline für den Groupbuild zur Illusion werden sehen - keine Veränderung (außer bei meiner Stimmung). :'(
Dann hatte ich die Schnauze voll. Ich war kurz davor den Hammer rauszuholen und aus dem Modell postmoderne Krümelkunst zu machen. :motzki:
Ich habe das dann aber doch sein lassen und den Lack so weit als möglich mit Waschbenzin abgetragen, in der Hoffnung, die darunter liegenden Lackschichten nicht so zu beschädigen, dass nur noch komplettes Entlacken bleibt und zwei Wochen Arbeit damit über'n Jordan sind. Wäre das passiert wäre es vielleicht doch der Hammer geworden.
Es ist mir aber dann doch gelungen über den Decals genug Lack stehen zu lassen, dass die Doofis sich nicht wieder ablösen und die Schicht sonst ziemlich gründlich abzutragen ohne dass zuviele Panels dran glauben mussten, oder sich der Grundlack gewellt oder abgelöst hat.
Dann habe ich das Ding nochmal ein paar Tage besonders staubgeschützt stehen lassen, damit die Lackreste vielleicht doch noch soweit durchtrocknen, dass ich auch die Doppelrümpfe altern kann.
Bald geht es weiter...
The Doctor:
Hier nun ein paar Zeilen zum Weathering, wie ich es hier mal ausprobiert habe.
Bisher habe ich immer mit Terpentin eine dünne Brühe aus den Enamles angerührt, und damit einen Wash gemacht. Das hatte aber den Nachteil dass das Zeug die darunterliegende Lackschicht angreift und beschädigt, wenn man nicht schnell macht, den Überschuss runterzuwischen. Folge: Stress pur. Außerdem neigt diese Methode dazu, harte Ränder zu produzieren, da beim Trocknen ein paar Pigmente nauch außen wandern, was einen schönen Schatteneffekt verhindert und beim Nachputzen mit Lösemittel greift man den geschwächten Lack noch weiter an.
Deshalb diesmal ein Produkt auf Wasserbasis für den Wash. Das greift den Lack darunter nicht an und sollte ohne Zeitstress zu verarbeiten sein. Hat zum Teil geklappt. Auf den folgenden Beispielbildern ist der hintere Teil der seitlichen Rümpfe dran.
Eingepinselt:
Vorderer Rumpfteil mit Waschbenzin und Lappen /Watte gereinigt, wobei sich die Pigmente schön in die Vertiefungen schieben. Der Grundlack ist nicht lange genug mit dem Waschbenzin, welches ja schnell verdunstet, in Kontakt um groß zu leiden. Hinterer Rumpfteil zum Vergleich unverändert.
Hier umgekehrt: Vorne ist der Wash noch unbehandelt, hinten mit Waschbenzin teilweise wieder abgetragen.
Nebenher habe ich die Sendeanlage fertiggemacht, die auf den hinteren Turm kommen soll (modifiziertes Teil aus den Radiantbausatz, der weiter oben abgebildet ist), oder das zumindest versucht, denn der Wash auf Wasserbasis, den ich verwendet habe ist echt schräg. Trägt man ihn auf, läuft er ganz gut in die Vertiefungen, wie hier die Schale der Sendeschüssel. Trocknet er aber, wandern praktisch alle Pigmente nach außen und man erhält das Gegenteil vom gewünschten Effekt. Die Vertiefungen sind hell und die erhabenen Stellen dunkel. Man sieht das auf dem zweiten Bild ganz gut.
Das ist echt doof, denn ein Pinwash, also gezielt die Vertiefungen abdunkeln ist damit unmöglich. Ich dachte erst: "Vielleicht verträgt sich dieses spezielle Produkt nicht mit Enamels.", aber bei einem Versuch auf wasserbasieren Acrylfarben war das Ergebnis auch nicht anders. Na ja. Fehlkauf. Ein anderes wasserbasiertes Produkt funktioniert besser. Von diesem zweiten Versuch habe ich aber keine Fotos.
Das Ding ist winzig...
Hier mit dem ausgetrockneten "Negativeffektwash"...
Was jetzt noch aussteht, ist einzelne Stellen farblich abweichend zu altern, denn das ist so alles noch zu gleichmäßig, um realistisch zu wirken. Hier werde ich mit Nuln Oil und Devlan Mud von Games Workshop arbeiten und einige Stellen werden noch mit dezenten Rosttönen bearbeitet. Auch blankes Metall wind vereinzelt an Kanten etc. aufgetragen, teilweise im Drybrushverfahren. Für die Hangartore hat sich Tamiya Smoke super bewährt, das wie gewünscht in die Vertiefungen läuft und diese stärker betont.
Dann das Ganze noch, wo nötig, mit einem sehr dezenten Drybrushing mit dem Grundfarbton etwas abmildern und homogenisieren und die Triebwerke mit polierbarer Metallfarbe kolorieren und das Ganze ist so gut wie fertig.
Vielleich komment noch ein paar Aufreibestencils drauf, so für den Schiffsnamen oder so (wird unleserlich sein...) und dann ruht die Kiste ein paar Wochen zum durchtrocknen, bis der Schutzlack draufkommt.
Davon kommen die Bilder dann bald, aber jetzt geht es erstmal eine Woche in den Urlaub...
The Doctor
Aktvetos:
Sehr geil geworden :):respekt:
urban warrior:
Ts, der ist ja völlig an mir vorbeigegangen. Cooles kleines Teil.
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