Nach langer Zeit habe ich (wieder) genug Motivation gefunden, um einen Mecha-Build in Angriff zu nehmen, und er ist „authentisch“. Genauer gesagt handelt es sich um einen IMAI-Bausatz der 1. Generation im Maßstab 1:100 von Roy Fokkers „Skull One“ VF-1S, ausgerüstet mit einem GBP-1S-Exoskelett, der das Ganze zu einer „Armored Valkyrie“ macht. Obwohl es sich hier um eine Neuauflage dieses Bausatzes aus den frühen Achtzigern handelt (die Formen wurden 1982 hergestellt), wartet er mit den klassischen Schwächen der frühen Mecha-Modellbausätze auf: Nur 2D-Gelenke, es gibt
keine Vinylkappen, die eine sanfte, aber gedämpfte Flexibilität der vielen Gelenke ermöglichen, und der gesamte Körper ist im Matroschka-Stil aufgebaut, so dass einzelne Baugruppen wie Arme, Beine, Kopf und Rumpf nicht einzeln gebaut und schließlich zur Figur zusammengesetzt werden können, sondern ein schrittweiser Aufbau erforderlich ist. Ein weiterer Schwachpunkt: Trotz vieler Gelenke und Haltungsmöglichkeiten bleibt das Modell recht „statisch“ und puppenartig. Zum Hinstellen ist das zwar in Ordnung., aber das Modell vermittelt kaum Agilität oder Dynamik.
Der Bausatz selbst ist allerdings überraschend gut für sein Alter und den kleinen Maßstab, er passt recht gut zusammen und es gibt mehr Gelenke als bei den zeitgenössischen ARII-Bausätzen der Standard-VF-1, auch wenn einige davon unbrauchbar sind (siehe unten). Von Anfang an hatte ich geplant, den Bausatz als OOB Roy Fokker VF-1S zu bauen, jedoch mit einigen Verbesserungen. Beispielsweise habe ich die rechte Faust (die einzige Option des Bausatzes für beide Hände) durch eine offene Hand geeigneter Größe von einem Dorvack PAM-74-Bausatz ersetzt. Die andere wurde beibehalten, erhielt aber einen angepassten GU-11-Kanonen-Pod – die Handwaffe ist typisch für VF-1s, aber leider nicht im IMAI-Kit enthalten, sodass ich ein Spenderteil von einem Arii VF-1 Battroid verwendete. Zusätzlich erhielten beide Hände Adapter, die aus Styrol-Rohrmaterial gescratcht wurden, sodass sie in verschiedenen, natürlicheren Positionen montiert werden konnten. OOB sind sie beiden Fäuste mit Ringgelenken ausgestattet, die es
theoretisch ermöglichen, sich zu drehen - aberr sie sitzen so tief in den Unterarmen, dass dies eigentlich unmöglich ist. Ein Nebeneffekt der neuen Adapter war, dass sie das Lackieren und die spätere Montage erleichterten.
Über die Hände hinaus boten die Unterarme noch mehr Raum für Verbesserungen: die dreifachen GA-100-Raketenköpfe, die über die Hände hinausragen, sind OOB nur einzelne blanke Teile; Ich habe sie durch abgeschnittene Sprengköpfe von 1:100 AMM-1-Raketen (Überbleibsel eines Arii 1:100 VF-1 Fighters) ersetzt, die auf eine dünne Grundplatte geklebt wurden. Einfach, aber es verbessert das Gesamtbild des Modells erheblich.
Die Oberarme mit weiteren Raketenstartern erhielten völlig neue Schultergelenke, ebenfalls aus Styrolrohren, um eine separate Montage und Lackierung zu ermöglichen. Passende Adapter mussten in den Rumpf eingesetzt werden, und auch der Kopf wurde auf ein ähnliches neues Gelenk montiert – wobei all das im Oberkörper verborgene Zeug aussieht, als sei ein Endoskelett implantiert worden! Am hinteren Ende der Schulterraketenabteile und ihrer offenen „Abgas-Gitter“ erhielten die horizontalen Streben „Masken“ aus dünnen Styrolprofilen, um Nähte und Fehlausrichtungen zu verbergen. Auch hier handelt es sich um eine kleine Änderung, die aber das Gesamtbild deutlich verbessert.
Weiter unten am Körper gingen die Modifikationen weiter. Die Hüfte wurde verbessert, um die Beingeometrie in eine dynamischere „3D-Haltung“ zu verwandeln. Dies wurde durch ein mit Stahldraht gefülltes Styrolrohr erreicht, um die Achsen der Beingelenke nach hinten zu biegen und zu fixieren – ein Trick, der im Vergleich zu den normalen VF-1 Battroids von Arii recht einfach zu realisieren war. Auch hier ersetzten passende Adapter in den Oberschenkeln die ursprünglichen einfachen Stifte, und auch in diesem Fall blieben die Beine für den separaten Zusammenbau und die Lackierung abnehmbar. Die entstandenen Lücken zwischen Oberschenkeln und Becken wurden mit in Weissleim getränkten Papiertaschentüchern gefüllt. Während der Unterkörper des Bausatzes über ein vertikales-Torso-Gelenk verfügt, um die Drehung des Oberkörpers zu ermöglichen, habe ich diesen ebenfalls durch eine neue vertikale Styrolrohrkonstruktion ersetzt, sodass die Körperteile wiederum separat gebaut und bemalt werden konnten und besser zugänglich waren. Allerdings gilt auch hierbei, wie bei den Händen: das sitzt später alles so eng, dass das Gelenk eigentlich nur eine Alibi-Funktion hat.
Obwohl es überall am Rumpf noch viele andere versteckte Raketenfächer gibt, habe ich sie nicht geöffnet, um den Rumpf eher „aufgeräumt“ zu lbeassen. Die gepanzerten Hilfsbooster auf der Rückseite, die die gefalteten Flügel flankieren, sind in Form und Detail korrekt, wirken aber für die klobige Zusatz-Panzerung etwas klein. Um Abhilfe zu schaffen, habe ich sie mit Styrolplatten-Einsätzen um ein paar Millimeter „gestreckt“ und im Inneren der Auslassöffnungen Details hinzugefügt, die hässliche Nähte verbergen, die sich an dieser beengten Stelle nur schwer entfernen lassen.
Und schließlich einige Hauptkomponenten vor Beginn des Lackierens:
Mehr folgt bald...