Autor Thema: Weitere Filme & Serien N.S.E.A. Protector  (Gelesen 1963 mal)

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Offline Doomgiver

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Weitere Filme & Serien N.S.E.A. Protector
« am: 22. Juli 2021, 18:41:09 »
Nach langer Zeit melde ich mich mal zurück und bringe euch dafür die 'N.S.E.A. Protector' aus dem großartigen Film "Galaxy Quest" mit. Einer meiner absoluten Lieblingsfilm, allein wegen Alan Rickman. Hätte halt nicht sein sollen... :(

Das Ding stand schon länger bei als angefangene Baustelle bei mir herum (bzw. wartete in seiner Schachtel auf die Vollendung), bis ich ihn vor kurzem wieder hervorkramte. Ich war auf der Suche nach einem Mitbringsel für eine Feier, und das würde passen. Zeit hätte ich ja auch noch genug (Ha-Ha, ich fall doch immer wieder darauf herein! :P). Also frisch ans Werk.

Die beiden Rumpfhälften wurden fleisig aufgebohrt und mit 0,5mm Lichtleitfaser versehen. Am vorderen Ende alles zusammenraffen und in eine 5mm LED stecken. Anschließend mit Weißleim sichern. Ist inzwischen meine Standardmethode für so etwas.


Anschließend war die Brücke an der Reihe. Zunächst wurden sämtliche Löcher aufgebohrt und ausgesägt, eine nicht gerade vergnügungssteuerpflichtige Angelegenheit. LLF wollte ich wegen der Form und der schieren Menge nicht nutzen, daher verwendete ich zwei SMD-LEDs. Im Nachhinein etwas suboptimal (Hotspots), da werde ich für meine zweite Protector eine andere Methode testen.



Anschließend wurde innen und außen zunächst eine Schicht Metallicfarbe aufgebracht. Der Farbton spielt da keine Rolle, es geht nur um das Lichtblocken. Metallicfarben eignen sich durch die verhältnismäßig großen Partikel dafür ganz hervorragend.


Final erfolgte eine Schicht Weiß innen und außen. Anschließend wurde innen eine Schicht Weißleim aufgetragen und mit matten Klarlack überstrichen. Ich wollte damit eine diffuse Beleuchtung erreichen, was jedoch mislang. Der matte Klarlack war einfach nicht so matt, wie ich mir das erhofft hatte.

Dann kamen die Flügel an die Reihe. Hier wurde zunächst großzügig vom Dremel Gebrauch gemacht, da fliegt eine Menge Material raus. Ich habe mal die bearbeiteten Teile neben den Originalteile des zweiten Bausatzes gelegt, um das zu verdeutlichen. Auch hier wurde anschließend Metallic aufgetragen und mit Weiß versiegelt.





Eine der hinteren Triebwerksgondeln. Schön zu sehen, das Stück schwarzes Plasticsheet, das ich als Unterlage für die LED-Beleuchtung benutzt habe. So ist ausgeschlossen, dass noch irgendetwas durch das Plastik hindurchschimmert.


Die blauen Klareinsätze wurden zunächst glatt geschliffen und dann eingebaut. Ich benutzte ja noch das Zurüstset von Paragrafx, was ich nur jedem wärmstens ans Herz legen kann. Allein die geätzten Grille machen gewaltig was her!


Dummerweise habe ich vergessen, von der Triebwerksbeleutung an sich Bilder zu machen. Ein Umstand, der mir noch häufiger passierte, was dem Zeitdruck geschuldet war. Ich habe es schlichtweg vergessen, weil ich unbedingt fertig werden wollte. Jetzt im Nachhinein ärgert mich das tierisch.  :o

Die kleinen Inlets für die Flügelvorderkanten sind ein echter Schwachpunkt im Bausatz. Im Film ist schön zu sehen, wie sie rot leuchten. Dummerweise werden sie nicht im transparenten rot gespritzt, sondern normal in Grau. Hier galt es jetzt abzuwägen: Etwas Licht wollte ich schon haben, aber zum kompletten freiräumen fehlte die Zeit. Also entschied ich mich dafür, einfach so viele Löcher wie möglich da durchzubohren wie ich konnte, um eine Kette aus LLF da hineinzubekommen. Das Ergebnis ist so La-La (zumindest in meinen Augen), für Leute nicht vom Fach vermutlich immer noch der Knüller.
Die Inlets zwischen Rumpf und Triebwerk bestehen aus jeweils 3x Zweierpaaren 0,5mm LLF, die kleinen an den Triebwerksaußenseiten aus 3x Zweierpaar 0,25mm. Alles sehr eng und doof zu erreichen. Müßig zu erwähnen, dass mir natürlich auch noch einer der schweineteuren geschliffenen 0,3mm Bohrer zum Schluss abbrach und steckenblieb. Blöder Mist!  :motzki:



Hier mal das untere Elend in seiner ganzen Pracht.


Als ein echtes Problem entpuppten sich die vielen LLF und Kabel. Die Flügel sind einfach so dünn mit so wenig Platz, selbst meine dünnen 0,05mm² Kabel waren da stellenweise schon zu dick, weswegen ich Material entfernen musste.



In den Außenkanten der Flügel stecken noch jeweils 11x 1,0mm LLF, die in einer LED zusammengefasst wurden. Das werde ich beim nächsten Mal auch anders machen, und nur 0,75mm LLF nutzen. Erstens lässt es sich besser verlegen, und zweitens könnte dann evtl. sogar schon eine 3mm-LED genügen. Ich habe lange geflucht, bis ich sie endlich an ihrem Platz hatte. Die dicken LLF sind halt sehr steif und mögen es überhaupt nicht, in Form gebogen zu werden.



Am Ende floss alles in einer kleinen Platine zusammen, wo ich einen Attiny85 mit einem Flimmerprogramm für die Triebwerke und einer Blinksequenz für die Anti-Collions-Lights (ACL) versah. Dummerweise habe ich wieder vergessen, davon ein Bild zu machen. Ich könnte mir in den UnWort beißen!

Aus diesem Grund kommt jetzt ein ziemlicher Zeitsprung. Hier die Base aus Holz im schönen schwarz.



Und hier die Montage für den Ein-Aus-Schalter und die Strombuchse. Als Netzteil verwende ich alte Handynetzteile, die ich in der Firma gesammelt habe. Einfach mal einen entsprechenden Aufruf ans schwarze Brett hängen, man soll sich wundern, was da zusammenkommt. Zum wegschmeißen sind sie ja viel zu schade.



Und da steht das gute Stück jetzt! Die Base habe ich mit Pinsel bemalt, auf das abkleben der Schriftzüge und Sterne hatte ich weder Zeit noch Lust. Die Base an sich habe ich mit Weißleim auf die Holzplatte gesetzt, das hält sehr gut!
Als streckenweise knifflig erwiesen sich die Decals: Entweder sind sie von etwas minderer Qualität (der Druck ist auf jeden Fall nicht ganz so toll) oder sie waren schon etwas alt. Auf jeden Fall neigten sie zum brechen, weswegen ich prophylaktisch alle Decals mit Decalfix einstrich. Das hat auch wunderbar funktioniert. In diesem Zusammenhang hatte ich extremen Bammel vor den langen blauen Seitenstreifen, dass sie entweder schief aufs Model kommen oder mir einfach zerfallen. Wider Erwarten klappte das aber beide Male dann astrein! Man muss halt auch mal Glück im Leben haben (dümmster Bauer mit den dicksten Kartoffeln und so...).  ;D







Mit etwas weniger Licht, was prompt meine Kamera überforderte. Aber ich denke, es geht auch so.






Hier noch einmal die Inlets an den Flügelvorderkanten schön zu sehen.


Was bleibt als Fazit?

1. Zeitmangel und vernünftiges bauen sind keine gute Kombination. Ich weiß es eigentlich und falle trotzdem immer wieder darauf herein.  :nein: Mit ein Grund, warum ich nicht wirklich glücklich mit dem Ergebnis bin. In Summe sind da einfach zu viele Kleinigkeiten, die mich stören, die ich mit etwas mehr Zeit vermutlich anders gelöst hätte.
2. Der Bausatz an sich ist klasse (von den "normalen" Inlets mal abgesehen)! Die Passgenauigkeit ist prima, das flutscht nur so zusammen. Nachteil ist halt, dass er aus ABS ist. Da muss der 'Tamiya Extra Thin', oder noch besser 'Tamiya Extra Thin Quick', ran. Mit letzterem hat man dann wirklich quasi Plastik-Sekundenkleber.
3. Die Decals sind mit Vorsicht zu genießen.
4. Für die Beleuchtung werde ich beim nächsten Mal etwas anders probieren. Mir schwebt da ein Stück matt geschliffenes Acrylrund vor, in dessen Ende ich eine LED stecke. Dann hat man (hoffentlich) quasi einen Leuchtstab, der kaum Platz braucht und gleichmäßig ausleuchtet. Könnte auch für Enterprise-Triebwerke interessant sein. Muss ich wie gesagt bei Gelegenheit mal testen.
5. Bei der Verkabelung werde ich nächstes Mal mit dünnem Kupferlackdraht arbeiten. Der kann immerhin 50mA Strom ab (langt dicke!) und ist herrlich dünn. Das Gewürge mit den Kabeln und den vielen LLF in den unteren Flücgeln hat echt keinen Spaß gemacht.

Soviel an dieser Stelle.

Heiko
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Offline Galactican

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Re: N.S.E.A. Protector
« Antwort #1 am: 22. Juli 2021, 23:46:47 »
Gefällt mir sehr gut! Das ist wohl der erste BB, den ich von der Protector sehe. Toll gemacht! :):thumbup:

Offline elend

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Re: N.S.E.A. Protector
« Antwort #2 am: 23. Juli 2021, 10:23:44 »
Wirklich super! Galaxy Quest ist auch einer meiner Lieblingsfilme. Toller Bau und schön saubere Lötarbeiten / Glasfaserverlegung. Absolut top!