Autor Thema:  Stromquelle für Modellbausatz  (Gelesen 4788 mal)

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Offline Phoenix

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Stromquelle für Modellbausatz
« am: 19. Februar 2019, 21:57:41 »
Hallo Modellbau-Freunde,

ich bin in der Planungsphase für meinen Enterprise-Bausatz, und ich möchte diesen beleuchten.
Die Frage, die ich habe, ist die nach einer passenden Stromquelle, ich habe auch schon viel dahingehend gelesen
und im Internet gesucht, habe aber keine für mich schlüssige Aussage finden können.

Vielleicht könnt Ihr behilflich sein:

Kann ich für die Beleuchtung mit LEDs und entsprechenden Vorwiderständen beispielsweise ein solches Netzteil verwenden:
https://www.pollin.de/p/led-schaltnetzteil-quatpower-ln-12v30w-12-v-30-w-535134 ?

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist die wichtige Konstante die Voltzahl, da das Netzteil nur soviel Ampere und Watt abgibt,
wieviel die LEDs benötigen, ist das soweit richtig?

Über Hilfestellungen würde ich mich sehr freuen!
Liebe Grüße
Phoenix

Offline TK-316

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Re: Stromquelle für Modellbausatz
« Antwort #1 am: 20. Februar 2019, 10:01:45 »
Moin Phoenix,

dass du dir Gedanken machen musst, mit welcher Spannung (Volt) du beleuchten willst, ist korrekt.

Was du verlinkt hast ist ein LED Schaltnetzteil...kein Netzteil.

Es gibt geregelte Netzteile mit variabler Spannungsversorgung, da kannst du dann 6,5V, 9V, 12V etc einstellen (je weniger Spannung, desto dunkler ist es beleuchtet). Die sehen aus, wie z.B. Laptop Netzteile.

Wichtiger ist aber der Strom. Ein 9V, 1,5A Netzteil bringt dir nichts, wenn deine Beleuchtung einen Stromverbrauch von 2,2A hat. Dann kann das Netzteil nicht genug Strom liefern, um die Verbraucher zu versorgen.

Wenn du noch mehr mit Beleuchtung arbeiten willst, empfehle ich dir auf jeden Fall eine regelbare Spannungsversorgung zu kaufen. Da kannst du dann Spannung und Strom entsprechend einstellen. Das gute an den Geräten ist, dass sie dir den aktuellen Stromverbrauch anzeigen. So kannst du dann direkt sehen, wie das Netzteil dimensioniert sein muss.

Diese Spannungsversorgungen sind im Allgemeinen nicht zu teuer, so ab 60-70 Euro solltest du ein Gerät bekommen, dass den Anforderungen entspricht. Nach oben ist natürlich alles offen.

Offline gyro gearloose

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Re: Stromquelle für Modellbausatz
« Antwort #2 am: 20. Februar 2019, 15:14:23 »
hallo phoenix,

ich kann nicht erkennen, weshalb das verlinkte netzteil nicht funktionieren sollte. der kern der sache ist: 230V rein, 12V raus. das funktioniert bei dem teil, solange deine beleuchtung nicht mehr als 2,5A strom benötigt. 2,5A x 12V macht 28W, (so roundabout, 30W sind ja angegeben).

nur mal zum einordnen: eine 14W-LED-birne entspricht von der lichtleistung einer 100W glühbirne, mit der man ganz gut das wohnzimmer hell kriegt. nachdem ich annehme, dass du captain kirk und seine freunde nicht unbedingt mit einer lichtquantenbombe aus der enterprise sprengen willst, sollten die 30W völlig genügen.

wie für jedes elekronische bauteil gibts für LEDs ein datenblatt, auf dem die nennspannung und der nennstrom steht, sagen wir mal 3,5V und 100mA (0,1A). von denen könntest du beispielsweise 25 stück an dieses netzteil hängen, bevor ihm die puste ausgeht.
da die diode nur 3,5V verknusen kann, du aber mit 12V aus dem netzteil kommst brauchst du für jede leuchtdiode einen vorwiderstand. an diesem vorwiderstand muss die restliche spannung abfallen, in unserem beispiel also 12 - 3.5 = 8,5V. (darum hinkt der 100W-glühbirnen-vergleich, denn hier wird leistung verbraten, ohne licht zu erzeugen.)
durch den widerstand fliesst der selbe strom wie durch die LED, also 0,1A. der nötige widerstandswert errechnet sich aus spannung am widerstand dividiert durch den strom, das sind dann hier 8,5V / 0,1A = 85ohm. in der normwiderstandsreihe e12 gibt es einen 82ohm-widerstand: der wäre hier dein kandidat.

ein regelbares netzteil mit mehr wumms wird m.e. erst interessant, wenn du es für mehrere modelle mit unterschiedlichen anforderungen verwenden willst. dann kannst du allerdings nicht die ganze armada gleichzeitig erstrahlen lassen.

Online joeydee

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Re: Stromquelle für Modellbausatz
« Antwort #3 am: 20. Februar 2019, 15:46:37 »
Zitat
8,5V / 0,1A = 85ohm. in der normwiderstandsreihe e12 gibt es einen 82ohm-widerstand: der wäre hier dein kandidat.
Nimm besser immer den nächsthöheren vom errechneten Wert. An der Lichtleistung merkst du das praktisch nicht, aber an der Lebensdauer kann sich das bemerkbar machen.

Ich fahre übrigens alles auf 5V wo möglich und bin damit flexibel mit USB-Netzteilen oder Powerpacks. Außerdem ist dann bei mir jeder Anschluss auf Micro-USB (Handy-Ladekabel) genormt.
Gruß
Jochen

Offline Phoenix

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Re: Stromquelle für Modellbausatz
« Antwort #4 am: 20. Februar 2019, 23:24:42 »
Vielen lieben Dank an Euch, TK-316, gyro gearloose und Jochen!

Eure Ausführungen und Informationen bringen mich ein ganz großes Stück weiter!
Ich werde während der Bauphase mit einem Labornetzteil arbeiten, so kann ich dann ganz sicher herausbekommen, was für ein Netzteil ich dann letztendlich brauche, und dann werde ich wohl ein Netzteil bestellen, wie ich es verlinkt habe.

Noch einmal, vielen Dank!
Liebe Grüße
Phoenix

Offline TK-316

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Re: Stromquelle für Modellbausatz
« Antwort #5 am: 21. Februar 2019, 07:02:49 »
Moin Phoenix,

genau so ein Labornetzteil, meinte ich gestern, mir fiel nur die genaue Bezeichnung nicht ein. :) Das rentiert sich wirklich, weil man zwischendurch ja immer mal wieder einzelne Abschnitte der Beleuchtung testen muss (Lötstellen etc).

Zu dem Schaltnetzteil...hmmm...

Zuerst, damit du das nicht falsch verstehst, das wird dein Modell (ja...DEINS) und du kannst machen was du möchtest.

Hast du vor, das später in einer größeren Base unterzubringen und dann die 230V Zuleitung zum Netzteil direkt in die Steckdose zu strecken?

Letztenendes macht das nicht viel aus, ist jetzt nur die Frage, ob die 12V nicht zu viel sind und das ganze dann zu hell wird.

Musst du wissen. Mit dem Labornetzteil kannst du aber ja vorab schön regeln (9V, 12V, 6,5V etc) und dann sehen, was der beste Effekt ist und dann vielleicht noch mal neu entscheiden. Meine 1701-D werde ich mit dem geregelten Netzteil wohl auf 6,5V betreiben. Das lässt dann die Nav-lights nicht zu hell erstrahlen, bringt aber noch genug für die Fenster etc.

Mein Tipp: teste erstmal mit dem Labornetzteil, wenn es soweit ist, dann entscheide dich für ein Netzteil.

Offline HeiHee

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Re: Stromquelle für Modellbausatz
« Antwort #6 am: 21. Februar 2019, 10:24:11 »
Die Helligkeit der LED geben die Candela und Lumen an, dunkler geht über größeren Vorwiderstand bzw. geringere Spannung. Heller durch höhere Spannung geht nicht - da kommt ganz schnell kaputt!

Noch was zum Vorwiderstand: Wenn du Strom mal Spannung am Widerstand rechnest, bekommst du die Watt, die der Widerstand können muß. Das ist dann auch die Wärme, die er "produziert" - was dann für eine Betriebsspannung von 5V für einzelne LED spricht, da bleibt der Wert klein (nur fertige LED-Streifen gehen dann nicht mehr: 12V...).
Stehe ich auch mit beiden Füßen auf der Erde, so bin ich mit meinem Kopf doch zwischen den Sternen...

Offline Phoenix

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Re: Stromquelle für Modellbausatz
« Antwort #7 am: 21. Februar 2019, 19:45:45 »
... Hast du vor, das später in einer größeren Base unterzubringen und dann die 230V Zuleitung zum Netzteil direkt in die Steckdose zu strecken?

Letztenendes macht das nicht viel aus, ist jetzt nur die Frage, ob die 12V nicht zu viel sind und das ganze dann zu hell wird.

Musst du wissen. Mit dem Labornetzteil kannst du aber ja vorab schön regeln (9V, 12V, 6,5V etc) und dann sehen, was der beste Effekt ist und dann vielleicht noch mal neu entscheiden. Meine 1701-D werde ich mit dem geregelten Netzteil wohl auf 6,5V betreiben. Das lässt dann die Nav-lights nicht zu hell erstrahlen, bringt aber noch genug für die Fenster etc.

Mein Tipp: teste erstmal mit dem Labornetzteil, wenn es soweit ist, dann entscheide dich für ein Netzteil.
Ja, das habe ich vor, ist aber auch noch in der Planungsphase, aber ich möchte die Beleuchtung auch eher "dezent" in Szene setzen. Ja, wenn alles soweit ist, entscheide ich mich für ein Netzteil.

Die Helligkeit der LED geben die Candela und Lumen an, dunkler geht über größeren Vorwiderstand bzw. geringere Spannung. Heller durch höhere Spannung geht nicht - da kommt ganz schnell kaputt!

Noch was zum Vorwiderstand: Wenn du Strom mal Spannung am Widerstand rechnest, bekommst du die Watt, die der Widerstand können muß. Das ist dann auch die Wärme, die er "produziert" - was dann für eine Betriebsspannung von 5V für einzelne LED spricht, da bleibt der Wert klein (nur fertige LED-Streifen gehen dann nicht mehr: 12V...).
Vielen Dank auch für Deine Informationen! Ich werde in Zukunft bestimmt noch weitere Fragen haben, und hoffe, dann auch Hilfe zu erhalten...
Liebe Grüße
Phoenix

Offline HeiHee

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Re: Stromquelle für Modellbausatz
« Antwort #8 am: 21. Februar 2019, 20:05:37 »
Geht klar! (muß mir nur mal angewöhnen regelmäßig hier reinzuschauen... :pfeif:) Wabie hat übrigens 5V-LED-Streifen "ausgegraben", da habe ich aber keine Erfahrung mit...
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