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  • #1 von MIXVS MINIMAX am 27 Feb 2018
  • Salute,

    wie ich vielleicht schon erwähnte, war mir mein bisheriger Fortschritt bei Giraffatitan (das große Dinovieh aus dem Naturkundemuseum zu Berlin) in 1/72 irgendwie komisch aus dem Ruder und der Maßhaltigkeit gelaufen. Die ganze Sache zu korrigieren stellte sich aber als nicht zufriedenstellend heraus, da schlicht die Räumlichkeit des Modells zum Plan nur schwer analysiert werden konnte. Außerdem habe ich festgestellt, dass es zwischendurch eine neue, aktualisierte Skelettzeichnung gibt, die offenbarte, dass mein bisheriges Modell einen Jungspund darstellt. Also fasste ich den Beschluss den Giraffatitan neu aufzubauen und auf 25m Länge im Original zu bringen.

    Schritt 1:
    Spanten zeichnen. Ich habe einen Abstand von 5mm gewählt. Dabei habe ich noch einen Fehler in der Zeichnung festgestellt. Denn das Becken stimmt in der Heckansicht nicht mit der Draufsicht überein. Die Spanten werden ausgedruckt, grob ausgeschnitten und auf Pappe aufgeklebt.



    Schritt 2: Der Rumpf und die Beine sind quasi als extra Teile zusammengebaut. Der Rumpf wurde zwischen den Spanten noch mit Holzleisten verstärkt,
    um die Wirbelsäule in der Flucht zu halten.



    Schritt 3:
    Zusammenbau und Ausrichten





    Schritt 4:
    Das sind mal ganz andere Größenverhältnisse für mich...



    Gruß Alex.
    PS: Als nächstes kommt die Einwicklung mit Papiertaschentuchmaché.
  • #2 von urban warrior am 27 Feb 2018
  • WOW ... ein Dino auf Spanten gebaut ... bin schon gespannt wie es weitergeht.
  • #3 von Sheriff am 27 Feb 2018
  • Ja, sehr cool. Da guck ich mir was ab.
  • #4 von MIXVS MINIMAX am 28 Feb 2018
  • Nur zu. :-)

    Nächster Schritt war das Umwickeln mit Papiertaschentuchmaché. Jetzt muss im Nachgang noch einmal mit einem Weißleim-Wassergemisch zur besseren Stabilität drübergegangen werden.

  • #5 von gyro gearloose am 01 Mar 2018
  • sehr interessante bauweise, mal was ganz anderes als das übliche modellieren über ein drahtskelett!
    zum übertragen der spanten auf den karton (oder auch von irgendwelchen zeichnungen auf flaches baumaterial): die zeichnung mit laserdrucker ausdrucken, face down auf den karton legen und mit einem heissen bügeleisen (einstellung leinen) aufbügeln. das tonerpulver beim laserdrucken ist thermoplastischer kunststoff, der beim druckvorgang elektrostatisch aufs papier aufgebracht und anschliessend duch erhitzen des blattes auf die papieroberfläche aufgeschmolzen wird. legt man den ausdruck auf eine ebene fläche und erhitzt das blatt nocheinmal, verflüssigt sich der tonerkunststoff wieder und überträgt sich durch den druck des bügeleisens in auf die fläche. geht zwar nicht in 'fotoqualität', aber doch völlig ausreichend zum übertragen von konturlinien
  • #6 von MIXVS MINIMAX am 09 Mar 2018
  • Aber den Seitenriss ausdrucken und die Pappe ausschnibbeln muss ich trotzdem. ;-)

    Aber jut, nun gehts weiter mit Giraffatitan.

    Es haben sich natürlich noch ein paar Stellen gezeigt, an denen die Theorie den Konflikt des Spantenrisses mit der wahrscheinlichen Praxis in Sachen angenehmer und organischer Stetigkeit der Linienführung verlor und ich etwas nachspachteln musste (Moltofill). So geschehen am Bauch vor den Hinterbeinen. Die Beine wurden auch noch nachgespachtelt, um hier nicht allzuviel Modelliermasse zu verpulvern.




    Apopo Modelliermasse. Normalerweise nehme ich ja Milliput mit dem roten Rand (Standard yellow-grey). Das gabs aber nicht im Laden, sondern nur Silvergrey. Das ist aber nicht so angenehm zu verarbeiten wie Standard und war ausserdem wohl ein Ladenhüter, da es am Rand schon angetrocknet war. Außerdem ists durch die helle Farbe nicht so gut geeignet, um Fotos machen. Aber mitgehangen, mitgefangen.


  • #7 von MIXVS MINIMAX am 16 Mar 2018
  • Weiter gehts im Geschäft. Zwischenzeitlich habe ich noch nach guten Elefantenbildern gegoogelt, um bessere Referenzen zu haben. Das war gar nicht so leicht. Denn wie immer gilt: Das was man wirklich braucht, findet man nicht so schnell.

  • #8 von Galactican am 31 Mar 2018
  • Sehr interessant! Die Technik habe ich schon einmal gesehen. Da hatte jemand mal einen T-Rex in 1/10 nachgebaut.  :thumbup:
  • #9 von MIXVS MINIMAX am 17 Apr 2018
  • Ha, ha, und ich dachte, dass so ein Spantenaufbau die natürliche Vorgehensweise beim Modellieren von großen Objekten wär.
    Aber da bin ich vielleicht zu sehr an technischen Modellbau gewöhnt wie Flieger, Panzer, Uboote etc.

    Naja, über Ostern hatte ich wieder Zeit zum Modellieren, fand gute Elefantenbilder und war sogar im Zoo. Die Viecher haben je nach
    Körperhaltung mal straffe und mal extrem gefurchte Haut. Also verdammt schwer ein solches Hautbild glaubhaft in 1/72 umzusetzen. Zwischendurch habe ich mir bei
    Shapeways den Alamosaurus von Altmeister Krentz bestellt um da ein wenig abzugucken.

    Linke Seite:


    Der Rücken:


    Das rechte Schulterblatt:


    Und dann hatte ich das Glück, dass mir Strick67 aus dem Dinotoyblog seinen 1/10er Giraffatitanschädel auf 1/72 skaliert hat.
    Bevor ich da mit modellieren anfange, muss ich mir erst einen Abguss machen, sonst sind die Zähne alle weg.

  • #10 von MIXVS MINIMAX am 30 Apr 2018
  • Weiter geht es mit dem linken Schulterblatt und einem Stück vom Vorderbein.

  • #11 von propdoc am 30 Apr 2018
  • Sehr interessante Heransgehensweise! Sieht schon echt klasse aus!
  • #12 von MIXVS MINIMAX am 02 Aug 2018
  • Moinsen! Auf dem Örtchen, auf dem einem immer die besten Ideen kommen, fiel mir eine Methode ein, mit der ich hyperrealistische, weil quasi echte, Hautfalten hinbekommen könnte. Drum hab ich eine Seite wieder abgeschliffen. Erste Testversuche verliefen ausgesprochen positiv, obwohl-Achtung Wortspiel, mit Negativabdrücken gearbeitet wird. Mein Plan: Ich forme meine Haut am Handrücken, Handkante und Fußseite ab und drücke das möglichst dünne Silikon auf die Modelliermasse drauf. Dünn deshalb weil größere Falten ja noch modelliert werden müssen, aber auch von kleineren Falten durchzogen werden sollen.
    Ein Vergleich zwischen Elefantenhautfalten und den eigenen im Miniformat zeigt nämlich eine  überraschende Übereinstimmung.

    Gruß
    Alex
  • #13 von MIXVS MINIMAX am 17 Oct 2018
  • So sieht es dann aus:





    cheers
    alex
  • #14 von MIXVS MINIMAX am 06 Jan 2020
  • Hallo,

    ich muss mal wieder etwas aktualsieren. Da ich immer nur dann zum Modellieren komme, wenn ich im Urlaub, auf Dienstreise oder bei Schwiegereltern bin, zieht sich die ganze Aktion ein wenig hin. Aber, sie macht Fortschritte-selbst wenn manchmal Rückschritte erforderlich sind, um einer besseren Detallierung gerecht zu werden. So mussten die Vorderbeine ab, da das falsche Bein am Schultergelenk zu weit nach vorn ragte. Auch habe ich mir Gangviedos von Elefanten angeschaut und die Beinhaltung etwas ändern müssen. Dann waren wiederum die Beine zu dick geworden...








    Gruß
    Alex
  • #15 von urban warrior am 07 Jan 2020
  • Oha ... da hab ich in der Zwischenzeit aber was verpasst. Ich bin beeindruckt von der Hautstruktur!
  • #16 von scifimodels am 07 Jan 2020
  • Sieht echt super aus, Respekt.
    Wie machst Du denn die Struktur?
    Ich habe noch keinerlei Erfahrung mit dem Modellieren von organischen Oberflächenstrukturen.
  • #17 von MIXVS MINIMAX am 14 Jan 2020
  • Siehe 3 Posts weiter oben:

    "Auf dem Örtchen, auf dem einem immer die besten Ideen kommen, fiel mir eine Methode ein, mit der ich hyperrealistische, weil quasi echte, Hautfalten hinbekommen könnte. Drum hab ich eine Seite wieder abgeschliffen. Erste Testversuche verliefen ausgesprochen positiv, obwohl-Achtung Wortspiel, mit Negativabdrücken gearbeitet wird. Mein Plan: Ich forme meine Haut am Handrücken, Handkante und Fußseite ab und drücke das möglichst dünne Silikon auf die Modelliermasse drauf. Dünn deshalb weil größere Falten ja noch modelliert werden müssen, aber auch von kleineren Falten durchzogen werden sollen.
    Ein Vergleich zwischen Elefantenhautfalten und den eigenen im Miniformat zeigt nämlich eine  überraschende Übereinstimmung."

    Positiv hierbei ist bei großflächigen Arbeiten dass man über die Fläche einen schönen Effekt bekommt. Bei Kleinflächen ist das dann schon komplizierter und die Technik nicht so geeignet.
  • #18 von phoxim am 14 Jan 2020
  • Mein Plan: Ich forme meine Haut am Handrücken, Handkante und Fußseite ab und drücke das möglichst dünne Silikon auf die Modelliermasse drauf. Dünn deshalb weil größere Falten ja noch modelliert werden müssen, aber auch von kleineren Falten durchzogen werden sollen.

    mal was anderes  :respekt:
    hier schaue ich jetzt öfters rein! als kind war ich auch dino - fan  :)

    gruss
    wolfgang
  • #19 von scifimodels am 15 Jan 2020
  • Siehe 3 Posts weiter oben:

    Das Habe ich glatt überlesen. Danke.
    Sehr interessante Technik.

    Ömmm, also ich habe Haare auf dem Handrücken  :pfeif:
  • #20 von MIXVS MINIMAX am 15 Jan 2020
  • >Ömmm, also ich habe Haare auf dem Handrücken  :pfeif:
    Ich nicht mehr. :-) Neee..Wenn Du nicht so ein Urwald wie im Gesicht auf Deinen Handrücken hast, dann bleiben nur ein paar Härchen hängen. Ansonsten, falls zur Hand, rasieren. Wichtig ist auch die Region zwischen Daumen und Zeigefinger, in der Haltung, dass Daumen und Zeigefinger in etwa parallel sind.

    Da ich naiv davon ausgehe, dass die Hautstruktur eines großen Sauriers  vermutlich dem eines Elefanten ähnelte und mir Schuppen zu modellieren zu krass ist, bin ich eben beim Betrachten der eigenen Haut auf die oben beschriebene Idee gekommen.

    Einfach mal abgleichen:
    https://www.123rf.com/photo_8253589_elephant-skin.html
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