Moin!
In der Tat, Olli, da hab ich gestern wohl nur einen Teil meiner Antwort geschafft. Das macht's doch umso spannender.

Mit Inspiration meinte ich, du schaust dir vielleicht mal meine Vorlage an und vergleichst mal selber ein wenig. Aber das kann natürlich nur Teil der Antwort sein.
Ich bin ganz erlich, mir fällt es immer schwer was Konstruktives zu schreiben bei Malern wie dir, die im Grunde schon ganz gut fortgeschritten sind mit ihrer Malerei und wo ich dann immer nur ganz schwer definieren kann, was mich da vielleicht noch stört bzw. was man noch so richtig verbessern kann. Wobei ich damit jetzt nicht sagen möchte, bei dir gibt es kaum noch was zu verbessern.

Da ist sicherlich noch genug, was der Aufmerksamkeit, Übung und Pflege bedarf. Aber die Verbesserungsschritte werden dann halt auch immer kleiner. Ich bin dann halt immer gezwungen, echt drüber nachzudenken, damit ich auch was Sinnvolles beitragen kann.

Ich fang mal mit dem Foto als solches an. In diesem aktuellen Fall wird vermutlich vieles der Bemalung von dem recht intensiven Licht auf der Miniatur "zerstrahlt". Blitzlicht hat zwar die positive Eigenschafft, die Farben so natürlich wie es geht auszuleuchten, ist aber auch ein echter Optikkiller, wenn er zu stark oder zu nah angewendet wird. Dadurch gehen dann leider immer viele Maleffekte verloren und das Objekt wirkt platt.
Im Falle dieses Zauberers sehen dadurch viele Stellen überzeichneter aus, als sie vermutlich sind. Z.B. die ganzen Farbverläufe auf der Kleidung. Grad die Vertiefungen, die du hier schon sehr schön abschattiert hast, sind viel heller, als gewollt und wirken dadurch nicht so tief und sauber, wie sie eigentlich sind.
Denn die Farbwahl und die Verläufe sehen doch an sich schon recht schön aus. Ich sehe da wieder ganz klare Fortschritte bei dir.

Allerdings entdecke ich auf dem linken Arm auch noch einen bösen Gussgrat, der nicht richtig entfernt wurde.

Aber auch von der Sauberkeit so an den einzelnen Farbübergängen sieht das doch schon recht gut aus. Gibt zwar noch ein paar kleine Stellen, da könnte man nochmal etwas sauber machen, aber so alles in allem sieht's gut aus.
Die grünen Augen sind etwas seltsam, aber das ist wohl eher 'ne Geschmacksache. Maltechnisch und vom Effekt her sehen sie jedenfalls auch ok aus.
Der Mund gefällt mir aber überhaupt nicht. Aber das Modell an sich hat scheinbar schon 'ne verdammt dicke Lippe. Die lässt sich nur schwer kleiner malen.

So auf dem Tisch stehend, ohne mit der Kamera so unfair rein zu zoomen, sieht der Knabe bestimmt ganz gelungen aus.
Bei den Rillen unten im Schwanz der Echse sieht man aber z.B. auch sehr gut, wie die reinlasierte Farbe wieder zu den Rändern hoch gekrochen ist und beim Trocknen harte Abgrenzungen entstanden sind. Aber sowas sieht man auf so einem Fotos auch immer nochmal überdeutlich.
Über die Freehands auf dem Hut haste ja selber schon die passende Erkenntnis gewonnen.

Dazu hier dann auch nochmal eine kleine Anregung bzw. Vorlage für's weitere Üben.
Bis ich mich damals dazu getraut habe, den so zu bemalen, stand der auch jahrelang nur grundiert in der Vitrien rum.


So, ich hoffe, das war jetzt etwas zufriedenstellender und aufschlussreicher für dich.

Ansonst, wie immer der beste Tip: (weiter) Üben! Üben! Üben!

Gruß
Dirk